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Scrum - auf einer Seite erklärt

Scrum kennt drei Rollen für direkt am Prozeß Beteiligte: Product Owner (stellt fachliche Anforderungen und priorisiert sie), ScrumMaster (managt den Prozeß und beseitigt Hindernisse) und Team (entwickelt das Produkt). Daneben gibt es als Beobachter und Ratgeber noch die Stakeholders.

Die Anforderungen (Requirements) werden in einer Liste (Product Backlog) gepflegt, erweitert und priorisiert. Das Product Backlog ist ständig im Fluß. Um ein sinnvolles Arbeiten zu ermöglichen, wird monatlich vom Team in Kooperation mit dem Product Owner ein definiertes Arbeitspaket dem oberen, höher priorisierten Ende des Product Backlogs entnommen und komplett in Funktionalität umgesetzt (inkl. Test und notwendiger Dokumentation). Dieses Arbeitspaket, das Increment, wird während der laufenden Iteration, des sog. Sprints, nicht durch Zusatzanforderungen modifiziert, um seine Fertigstellung nicht zu gefährden. Alle anderen Teile des Product Backlogs können vom Product Owner in Vorbereitung für den nachfolgenden Sprint verändert bzw. neu priorisiert werden.

Das Arbeitspaket wird in kleinere Arbeitspakete (Tasks) heruntergebrochen und mit jeweils zuständigem Bearbeiter und täglich aktualisiertem Restaufwand in einer weiteren Liste, dem Sprint Backlog, festgehalten.  Während des Sprints arbeitet das Team konzentriert und ohne Störungen von außen daran, die Tasks aus dem Sprint Backlog in ein Increment of Potentially Shippable Functionality, also einen vollständig fertigen und potentiell produktiv einsetzbaren Anwendungsteil, umzusetzen. Das Team gleicht sich in einem täglichen, streng auf 15 Minuten begrenzten Informations-Meeting, dem Daily Scrum Meeting, ab, damit jeder weiß, woran der andere zuletzt gearbeitet hat, was er als nächstes vor hat und welche Probleme es evtl. gibt.

Am Ende des Sprints präsentiert das Team dem Product Owner, den Stakeholders u.a. interessierten Teilnehmern in einem sog. Sprint Review Meeting live am System die implementierte Funktionalität. Halbfertiges oder gar Powerpoint-Folien sind während des Reviews verboten. Das Feedback der Zuseher und die neuen Anforderungen des Product Owners für den kommenden Sprint fließen dann wieder in das nächste Sprint Planning Meeting ein, und der Prozeß beginnt von neuem.

Scrum-Prozeß

Der ScrumMaster sorgt während des gesamten Prozesses dafür, daß Regeln eingehalten werden und der Status aller Tasks im Sprint Backlog von den jeweils zuständigen Team-Mitgliedern täglich aktualisiert wird. Er macht den Projektfortschritt transparent durch einen geeigneten Reporting-Mechanismus: die Veröffentlichung sog. Burndown Charts, welche den Fortschritt für den aktuellen Sprint bzw. für das gesamte Projekt jeweils in Form einer Kurve visualisieren. Eingezeichnete Trendlinien erlauben es, mögliche Probleme und Verzögerungen einfach (und rechtzeitig!) zu erkennen.

Im Kern basiert Scrum also auf einer inkrementellen Vorgehensweise, der Organisation von Entwicklungsabschnitten und Meetings in vordefinierten Zeitabschnitten (Time-Boxes) und der Erkenntnis, daß ein funktionierendes Produkt wichtiger ist als eine dreihundertseitige Spezifikation.

 

Wußten Sie schon, ...?

Scrum ist kein Akronym(!), sondern ein Begriff aus dem Rugby-Sport und bezeichnet das sog. Angeordnete Gedränge. Mehr zu diesem und anderen Scrum-Begriffen finden Sie im Scrum-Glossar.